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Ländliche Entwicklung mitgestalten

Ein Projekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Anna Welbers Anna Welbers
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Mit knapp 75.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Arnsberg die größte Stadt im Hochsauerlandkreis – einem mittelständisch geprägten Landkreis in Nordrhein-Westfalen. Dort fand in den Räumlichkeiten der IHK am 08.05.2017 die erste von insgesamt vier Zukunftswerkstätten statt – einer Veranstaltungsreihe des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Rund 90 Teilnehmende hatten sich im Vorfeld zu der Veranstaltung unter dem Motto “Regional vernetzt – gemeinsam stark” angemeldet. Gemeinsam sollten Ziele und Rahmenbedingungen entwickelt werden, um auf zukünftige Herausforderungen ländlicher Entwicklung zu reagieren. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bundesminister Christian Schmidt, den Landrat Herrn Dr. Karl Schneider sowie durch die Geschäftsführerin der IHK Landsberg Frau Dr. Ilona Lang ging es gleich inhaltlich zur Sache.

Was sind unsere Ziele für die ländliche Entwicklung in der Zukunft?

Insgesamt wurden drei parallel stattfindende Workshops zu den Zukunftsfeldern “Wirtschaft & Arbeit”, “Versorgung & Infrastruktur” und “Gemeinschaft & Zusammenleben” durchgeführt, die sich unterschiedlichen, bereits festgelegten Themenbereichen widmeten. Die möglichen Workshop-Themen wurden dabei bereits im Vorfeld von den Teilnehmenden sowie weiteren Interessierten auf der digitalen Plattform des BMEL entwickelt und für die Veranstaltung zu Themenbereichen aggregiert.

Digitale Plattform der Zukunftswerkstätten des BMEL zum Thema “ländliche Entwicklung”

In den drei Workshops wurden zu jedem Themenbereich zunächst Ziele definiert und anschließend die entsprechenden Rahmenbedingungen festgelegt. Die zwei Leitfragen lauteten:

Ziel definieren: Was möchten wir im Bereich ländliche Entwicklung erreichen?
Rahmenbedingungen festlegen: Wie können wir diese Ziele erreichen?

Die unterschiedlichen Altersgruppen und beruflichen Hintergründe der Teilnehmenden ermöglichten eine anregende und konstruktive Diskussion mit interessanten Erkenntnissen.

Der Workshop im Zukunftsfeld “Wirtschaft & Arbeit” erkannte, dass in Zukunft zum Beispiel mehr digitale Arbeitsplätze und Co-Working Möglichkeiten entstehen sollen. Dafür müssen Unternehmen, Hochschulen und die Politik zusammenarbeiten, indem sie digitales Know-How aufbauen und staatliche Anreize schaffen, um “neue” Arbeitsmodelle zu etablieren.

Für das Zukunftsfeld “Versorgung & Infrastruktur” wurde unter anderem das Ziel gesetzt, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung für alle durch Digitalisierung sicherzustellen. Erste Vorschläge zur Umsetzung umfassen zum Beispiel Skype-Sprechstunden mit Ärzten sowie elektronische Rezepte und Vitaldatenübermittlung.

”Junge Menschen nachhaltig beteiligen, ernst nehmen und in Entscheidungsprozesse einbinden.” Dieses Ziel wurde im Workshop “Gemeinschaft & Zusammenleben” erarbeitet. Verschiedene Zielgruppen sollen differenziert betrachtet und die Einbindung junger Menschen aktiv von der Politik angegangen werden.

Einblick in die Zukunftswerkstätten - Gespräche im Workshop „Gemeinschaft und Zusammenleben“
Foto: BMEL/Michael Gottschalk/photothek.net

Die gesamte Veranstaltung wurde von Insights digital begleitet und dokumentiert. So konnten Beiträge von Teilnehmenden während der Workshops direkt per SMS an die digitale Plattform des BMEL gesendet und auf diese Weise in Echtzeit über eine Leinwand dargestellt werden. Die wesentlichen Ergebnisse aus den Diskussionen wurden zudem von Insights während der Workshops live protokolliert und auf der Plattform festgehalten, um die Erkenntnisse auch den Teilnehmenden der anderen Workshops vorstellen zu können. Zudem hatten die Teilnehmenden auch im Nachgang der Zukunftswerkstatt noch die Möglichkeit “online” Antworten hinzuzufügen.

Gemeinsamer Ausklang und weitere Zukunftswerkstätten

Nach Beendigung der Workshops wurden die Ergebnisse der jeweiligen Zukunftsfelder im Plenum vorgestellt. Abschließend ließen die Teilnehmenden den Nachmittag gemeinsam im Foyer ausklingen und waren eingeladen ihr Feedback zu der Veranstaltung zu geben.

Die gewonnenen Erkenntnisse aus jedem der drei Workshops wurden auf der Plattform festgehalten und an alle Teilnehmenden per E-Mail versandt. Ziel der digitalen Begleitung der Zukunftswerkstätten ist es, das Wissen und die Expertise möglichst vieler ländlicher Regionen in Deutschland miteinander zu verknüpfen und zu verdichten, um so zukunftsweisende Strategien für die ländliche Entwicklung in ganz Deutschland zu entwickeln.

Weitere Zukunftswerkstätten fanden am 16. Juni im Landkreis Werra-Meißner, am 3. Juli im Landkreis Elbe-Elster und am 14. Juli im Landkreis Tirschenreuth statt. Auch diese Werkstätten wurden digital begleitet und brachten inhaltlich viele neue und interessante Erkenntnisse. Die Ergebnisse aller Zukunftswerkstätten wurden auf der digitalen Plattform gesammelt und zusammengeführt. Gemeinsam gehen sie in das laufende BULE-Modellvorhaben "Land(auf)schwung" mit ein und werden dem Fachbeirat des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung übergeben.

Tag der offenen Tür des BMEL in Berlin

Nachdem durch die Zukunftswerkstätten hauptsächlich das Wissen einer bestimmten Stakeholdergruppe – nämlich der Akteure in ländlichen Regionen – eingeholt wurde, bot sich am Tag der offenen Tür der Bundesministerien in Berlin am 26. und 27. August die Gelegenheit, die Ansichten der “Städter” zum Thema Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen mit einzubinden und somit eine neue Perspektive zu erhalten.

Tag der offenen Tür 2017 BMEL
‍Tag der offenen Tür im BMEL in Berlin
Foto: BMEL/Thomas Trutschel/photothek.de

Zusätzlich zu den bisher über 1.100 Antworten konnten so noch mehr als 200 Gespräche geführt werden und die wesentlichen Aspekte daraus auf der Plattform digitalisiert werden. Das Ergebnis: Menschen aus ländlichen Regionen und “Städter” sehen viele Themen, die entscheidend für ländliche Entwicklung sind, ähnlich. Mobilität, Zukunftsfähige Daseinsvorsorge, Nachwuchs- und Fachkräftesicherung, sowie das Wiederbeleben von Dorfzentren und die Wertschätzung des Ehrenamts sind nur eine kleine Auswahl der zahlreichen Erkenntnisse, die im Rahmen dieses Projektes des BMEL gewonnen werden konnten.

Alle Ergebnisse, die über die verschiedenen Kommunikationskanäle auf der Plattform gesammelt wurden, können Sie sich in einer interaktiven Dokumentation auf der Webseite des BMEL anschauen. Die vollständigen Ergebnisse der Zukunftswerkstätten als PDF finden Sie hier.

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